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Führungen in sechs neuen Sprachen durch Altstadt und Museum

  • Autorenbild: Lars Friedrich
    Lars Friedrich
  • 6. Sept. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

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Unter dem Motto "Hattingen neu entdecken" bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit dem Förderverein des Industriemuseums Henrichshütte und dem Anbieter "Hattingen zu Fuß" an den Sonntagen 26. September und 3. Oktober Stadtführungen in sechs verschiedenen Sprachen an. Die Rundgänge sind ein Beitrag im Rahmen der Woche der Vielfalt im Ennepe-Ruhr-Kreis. Unterstützt von der Initiative "Partnerschaft für Demokratie", werden derzeit sechs Hattingerinnen und Hattinger darin ausgebildet, Gäste in Arabisch, Niederländisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Türkisch durch die Hattinger Altstadt und über das Gelände der Henrichshütte zu führen.


Hintergrund

Hattingen hat viel zu bieten: die Altstadt, das Ruhrtal, drei Burgen und acht Museen, darunter das LWL-Industriemuseum Henrichshütte. Geführte Rundgänge sind eine Möglichkeit, diese Vielfalt zu entdecken. Bislang war das jedoch nur auf zwei Sprachen möglich: Deutsch und Englisch.


Der Förderverein des LWL-Industriemuseums Henrichshütte und der Anbieter "Hattingen zu Fuß" haben sich vorgenommen, das zu ändern. Gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach Menschen, die Lust haben, Gäste in ihrer Sprache zu führen. Gefunden haben sie Ridha Abidi, Yalcin Dogru, Zoya Meyer, Maria Fernanda Johannes, Frank Quante und Thomas Vaneman.


Die sechs neuen Gästeführerinnen und Gästeführer werden derzeit inhaltlich und methodisch auf die Stadt- und Museumsführungen vorbereitet. Dafür werden nicht einfach bestehende Rundgänge übersetzt. Vielmehr ist der eigene Blickwinkel interessant: Welche Geschichten über Hattingen sollten ihrer Meinung nach unbedingt erzählt, welche Orte besucht werden? Was ist an der Henrichshütte besonders interessant - die Technik, die Arbeitsbedingungen, die (Migrations-)Biografien einzelner Arbeiterinnen und Arbeiter, der Arbeitskampf und der Strukturwandel oder die wiederkehrende Natur? Welche Bezüge gibt es zu den eigenen Herkunftsländern bzw. denen von Eltern oder Großeltern?


Hattingen neu entdecken:

Stadt- und Museumsführungen in verschiedenen Sprachen


26.9. | LWL-Industriemuseum Henrichshütte | Treffpunkt: Foyer

3.10. | Hattinger Altstadt | Treffpunkt: Stadtmodell auf dem Untermarkt

Sprache und Beginn jeweils:

14 Uhr: Arabisch und Niederländisch

15 Uhr: Türkisch und Russisch

16 Uhr: Spanisch und Portugiesisch


Den "Startschuss" für die Führungen geben am 26. September Robert Laube, Leiter des LWL-Industriemuseums Henrichshütte, und am 3. Oktober Dirk Glaser, Bürgermeister der Stadt Hattingen.


Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei. Es gilt die 3G-Regel: Zur Teilnahme an einer Führung müssen Interessierte einen negativen Coronatest oder einen Nachweis über Genesung oder Impfung vorlegen.

 
 
 

1 Kommentar


Guest
09. Juli

Die kulturelle Vielfalt der Ruhrgebiet-Führungen: Ein Blick auf interkulturelle Stadtentdeckung

Was für eine großartige Initiative! Die mehrsprachigen Führungen in Hattingen zeigen perfekt, wie sich das Ruhrgebiet zu einer echten multikulturellen Metropolregion entwickelt hat. Interessant ist dabei die historische Parallele: Schon in den 1960er Jahren kamen Gastarbeiter aus genau diesen Ländern - Türkei, Spanien, Portugal - in die Industrieregion. Heute kehren ihre Nachkommen als Kulturvermittler zurück und erzählen die Geschichten ihrer neuen Heimat.

Die Henrichshütte selbst beschäftigte über 10.000 Menschen aus mehr als 30 Nationen - ein Mikrokosmos der europäischen Arbeitsmigration.

Besonders faszinierend ist die methodische Herangehensweise: Statt einfacher Übersetzungen entwickeln die Gästeführer ihre eigenen Narrative. Dies folgt dem Konzept der "perspektivischen Stadtführung", bei der persönliche Erfahrungen und kulturelle Hintergründe die…

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